Überfliegen Sie das Inhaltsverzeichnis meines Buches "Dein Reizdarm ist heilbar!", wird Ihnen sehr schnell auffallen, dass dieser Ratgeber einem eher ungewöhnlichen Aufbau folgt. Zuerst stelle ich gleich mehrere wissenschaftliche Untersuchungen vor, welche eindeutig belegen, dass Beschwerdefreiheit beim Reizdarmsyndrom absolut möglich ist. Doch bereits nach der obligatorischen Abhandlung der pathophysiologischen Hintergründe der Erkrankung (es geht darin u.a. um die Mastzellhyperplasie, die Hirn-Mikrobiom-Darm-Achse, das gastrointestinale Serotonin-System und auch einige [epi-]genetische Zusammenhänge) folgt für viele geübte Ratgeber-Leser eine große Überraschung: Gemeinsam mit Ihnen spüre ich nämlich der Frage nach, woher unser Reizdarm eigentlich kommt. Dabei geht es nicht um Ihre individuelle Krankheitsanamnese, sondern um das große Gesamtbild.
Reizdarm ist Zivilisationserkrankung der westlichen Welt
Viele Betroffene und auch Ärzte glauben, beim Reizdarmsyndrom handele es sich um ein unvermeidbares Übel, dass die Menschheit schon seit Urzeiten begleite. Ob ein Mensch dauerhaft an Durchfällen, Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung leidet, sei dann abhängig von genetischen Risikofaktoren, Infektionserkrankungen und auch der psychischen Konstitution. Während letzterer Satz die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahre korrekt widerspiegelt, könnte die zuvor geschilderte Annahme kaum falscher sein. Der Reizdarm ist tatsächlich eine "junge" Erkrankung der westlichen Welt (vgl. bspw. Gwee,2005).
Dies belegen zum einen historische Fallsammlungen zur mukösen Colitis ("schleimige Darmentzündung" - wegen der häufigen Schleimabgänge mit dem Stuhlgang beim RDS), wie der Reizdarm im ausklingenden 19. Jahrhundert noch genannt wurde. Die praktischen Mediziner konnten sich buchstäblich keinen Reim auf die plötzlich einsetzende Flut an Patienten mit unspezifischen Verdauungsbeschwerden machen, bei welchen sich keine der bis dahin bekannten Ursachen (Ulzerationen, Infektionen etc.) ausfindig machen ließen. Der "gereizte Darm ohne organischen Befund" war den erfahrenen Ärzten bis dahin weder in ihrer Ausbildung, noch in Fachbüchern und schon gar nicht in ihrer eigenen Arztpraxis begegnet.
Diese Geschichte verbindet Ihre Erkrankung mit deren Stiefschwestern Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es handelt sich übrigens wirklich um Geschwister, denn heute wissen wir, dass diese pathophysiologisch mehr vereint als trennt (Spiller & Major,2016). Erstmals dokumentiert werden konnten diese chronischen Darmerkrankungen mit dem Beginn der Industriellen Revolution und ihrer gewaltigen Umwälzung der Lebensbedingungen, vor allem aber den neuen Möglichkeiten zur Verarbeitung unserer Nahrungsmittel (Kaplan & Windsor,2021). Das Interessanteste an diesem Prozess ist aber, dass sich das plötzliche Auftreten der Erkrankungen zu diesem Zeitpunkt nur für die westlich-geprägte Welt nachzeichnen lässt. Mit zunehmendem Grad der Industrialisierung und der Annahme eines westlichen Lebensstils, propagiert durch den vermeintlich erstrebenswerten "american way of life", passen sich Entwicklungsländer dem hohen Verbreitungsgrad der Erkrankungen langsam aber sicher an.
Ihr Reizdarmsyndrom ist also eine direkte Folge des westlichen Lebensstils mit ungünstigen Ernährungsgewohnheiten, sowie einem Mangel an Schlaf und Bewegung bei unzureichender Verarbeitung künstlicher psychischer Stressoren (siehe etwa Buscail und Kollegen,2017; Li und Kollegen,2020; Siah und Kollegen,2016 etc.)
Das mir an diesem Punkt häufig empört entgegengeschleuderte Argument der genetischen Determinanten lasse ich nicht gelten. Zwar sind diese individuellen genetischen Schwachstellen sowohl für den "normalen" als auch für den "postinfektiösen" Reizdarm gut belegt (mehr dazu im Buch), allerdings bedarf es eines "Schlüssels" (Umweltfaktor, Verhalten), um die Box der Darmerkrankungen zu öffnen. Genetische Prädispositionen sind also keinesfalls ein unumstößliches Schicksal. Wäre letzteres der Fall, könnte die moderne Forschung nicht Reizdarm-Heilungen am laufenden Band nachweisen ...
Heilung des Reizdarms bedarf Änderung des Lebensstils
Aus den soeben geschilderten Sachverhalten wird ersichtlich, dass eine Linderung oder gar Genesung von Ihrem Darmleiden am ehesten erreicht werden kann, wenn Sie zu einem "artgerechten" Leben, ausgerichtet an den über viele Millionen Jahre durch Mikroevolutionsprozesse geformten Bedürfnissen des Menschen, zurückkehren.
Viele dieser Lebensstilinterventionen haben ihre Wirksamkeit beim Reizdarmsyndrom in kontrollierten Studien unter Beweis gestellt. So sind die heilsamen Effekte des Fastens ebenso gut belegt, wie jene verschiedener Ernährungsinterventionen oder Bewegungsprogramme (Kanazawa & Fukudo,2006; Nilholm und Kollegen,2019; Zhou und Kollegen,2019).
Leider gehört zu den prominenten Denkfehlern von Bewohnern der westlich-geprägten Welt, dass lediglich pharmakologische Anwendungen wirkliche Erfolge bei der Behandlung von Krankheiten erzielen könnten. Verfahren hingegen, welche traditionell eher dem Spektrum der Naturheilkunde oder Komplementärmedizin zugeordnet werden können, werden im besten Fall zu "nebenwirkungsarmen und sanften Begleitern" herabgestuft. Häufiger jedoch werden sie als nutzlose Abzocke gebrandmarkt und ihre positiven Wirkungen dem ominösen Plazebo-Effekt zugeschrieben.
Schon die Zuordnung zu den schwammigen Kategorien "Schulmedizin" oder "Naturheilkunde" ist fragwürdig und basiert nicht selten auf Vorurteilen im Kopf des Betrachters. Die "Schulmedizin" umfasst ja keineswegs ausschließlich medikamentöse Ansätze und technologisierte Verfahren. Der Begriff bezieht sich ausschließlich auf die Orientierung an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ("evidenz-basiert"). Wie gehen wir nun also mit medizinischen Verfahren um, etwa der Bauchhypnose oder dem Fasten, welche traditionell in der Naturheilkunde angewandt und popularisiert wurden, inzwischen aber über eine gewaltige Datenlage zu Effektivität und Wirkmechanismen verfügen?
Natur schlägt Pharma beim Reizdarmsyndrom
Ungeachtet des Streits um Begrifflichkeiten zeigt die Datenlage eindeutig: Die natürlichen Interventionen (Ernährung, Fasten, Schlafhygiene, Bewegung, Nahrungsergänzungsmittel etc.) sind Medikamenten gerade beim Reizdarm haushoch überlegen. Dies ist, bei der Betrachtung der oben beschriebenen Herkunft der Erkrankung, nicht sonderlich überraschend. Modifikationen des persönlichen Lebensstils sind also keineswegs nur "sanfte Begleiter", sondern haben sogar Heilungspotenzial. Nahezu alle Untersuchungen, bei denen Beschwerdefreiheit vom Reizdarmsyndrom dokumentiert werden konnte, erzielten diese phantastischen Ergebnisse auf der Basis natürlicher Behandlungsansätze. Diese Therapieverfahren sind also nicht nur nebenwirkungsarm, leicht zugänglich (zumeist kein Arzt notwendig, geringe oder keine finanziellen Kosten), sondern auch deutlich effektiver bei der Linderung von Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen und Verstopfung.
Diesen Punkt möchte ich noch einmal besonders hervorheben: Meine Präferenz für Therapien, die häufig in der Naturheilkunde verortet werden, hat nichts mit einer besonderen Neigung zu Naturheilverfahren meinerseits zu tun. Dass ich Ernährungsumstellung, regelmäßiges Fasten, Schlafhygiene und Bewegungspraxis in den Mittelpunkt meines Reizdarm-Ratgebers gestellt habe, basiert ausschließlich auf einer rationalen Interpretation der vorhandenen wissenschaftlichen Daten. Und diese zeigen unumstößlich: Natürliche Verfahren lindern die quälenden Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfälle nahezu immer effektiver als eine medikamentöse Basistherapie.
Letzteres kann inzwischen durch zahlreiche Vergleichsstudien belegt werden. So stellten sich kürzlich belgische Wissenschaftler die Frage, welche Therapie die behandelnden Ärzte einem frisch diagnostizierten Reizdarm-Patienten mit nach Hause geben sollten ("first-line-treatment"): eine moderate Ernährungsumstellung oder ein besonders häufig eingesetztes Reizdarm-Medikament, dass seine Wirksamkeit bei dieser Erkrankung in vielen Studien unter Beweis gestellt hatte. Um diese Frage zu entscheiden, wurden 459 Reizdarm-Probanden per Zufall einem der beiden Behandlungsansätze zugelost, welchen sie anschließend für insgesamt acht Wochen probatorisch befolgen sollten.
Introducing the contenders: FODMAP-Reduktion vs. Otilonium Bromid
Die Low-FODMAP-Diät muss ich, so denke ich zumindest, nicht weiter vorstellen. Es handelt sich dabei um die heute mit Abstand populärste Ernährungsumstellung zur Linderung von Reizdarm-Beschwerden. Sie basiert auf der Vermeidung oder Reduktion spezifischer kurzkettiger Kohlenhydrate (FODMAPs). Letztere sind aufgrund verschiedener Faktoren (Enzymmängel, Transporterstörungen etc.) nur schwer verdaulich und gelangen deshalb ohne größere Verarbeitung in den Dickdarm, wo sie durch die Mikroorganismen der Darmflora verstoffwechselt werden. So entstehen Gase und Motilitätsstörungen, welche von RDS-Betroffenen aufgrund der veränderten viszeralen Wahrnehmung und sensibilisierten Schmerzverarbeitung (Hirn-Mikrobiom-Darm-Achse) als besonders unangenehm oder sogar schmerzhaft erlebt werden. Obwohl die FODMAP-Diät nachweislich bei 50-80% der Reizdarm-Patienten zu symptomatischen Verbesserungen führt (am ehesten betrifft dies Bauchschmerzen, Blähungen, Flatulenzen und abdominelles Unwohlsein), wurde ihr auch nach nunmehr fast 20 Jahren intensiver Forschungsarbeit noch kein Status als First-Line-Treatment beim Reizdarm vergönnt (Wilson und Kollegen,2021).
Bemerkenswert: In der belgischen Interventionsstudie kam nicht die "Vollversion" der Low-FODMAP-Diät zum Einsatz. Stattdessen wurden die Probanden angehalten, ihre FODMAP-Aufnahme mit Hilfe einer App zu senken. Auf den klassischen Aufbau aus Eliminations- und Aufbauphase wurde also ebenso verzichtet, wie auf das Einhalten spezifischer Schwellenwerte.
Otilonium Bromid (OB) ist ein Antimuskarinikum und Kalzium-Kanal-Blocker. Es reduziert durch das Andocken an spezifische Rezeptoren im Gastrointestinaltrakt spasmische Schmerzzustände des Darmes. Damit gehört es zur Kategorie der Spasmolytika, bzw. krampflösenden Medikamente. Bei oraler Einnahme sind seine Wirkungen fast ausschließlich auf den Magen-Darm-Trakt begrenzt. OB wird besonders in den USA und Kanada, aber auch in Spanien, Belgien, den Niederlanden und Polen zur Behandlung des Reizdarms eingesetzt. Im deutschsprachigen Raum wird hingegen eher das auf ähnlichen Wirkmechanismen beruhende Mebeverin verordnet. Beide Wirkstoffe demonstrierten in Studien eine gute Wirksamkeit bei der Behandlung von Reizdarm-Beschwerden. So demonstrierte eine gepoolte Analyse unter Einbeziehung von annähernd 900 RDS-Probanden, dass die Gabe von 3x40mg Otilonium Bromid pro Tag vergleichbaren Plazebogaben signifikant überlegen war (Clave & Tack,2017). OB verbesserte sowohl die Häufigkeit und Intensität der Bauchschmerzen als auch die auftretenden Blähungen deutlich stärker. Der breite Einsatz von Spasmolytika scheint aus wissenschaftlicher Sicht also absolut gerechtfertigt.
Zentrale Ergebnisse der Untersuchung
Eine sehr wichtige Erkenntnis des Vergleichs zwischen Ernährung und Medikament kristallisierte sich bereits während der eigentlichen Untersuchungsperiode heraus. Während nämlich 94% die moderate Einschränkung ihres FODMAP-Konsums über die acht Wochen beibehielten, brachen fast 30% der Otilonium-Gruppe die Therapie frühzeitig aufgrund von Nebenwirkungen oder unzureichender Wirksamkeit ab. Doch wie sah es bei der Effektivität hinsichtlich der Linderung von RDS-Beschwerden aus? Auch hier deklassierte das Ernährungsprotokoll die unter Ärzten anerkannte und beliebte medikamentöse Basistherapie. 77% der Reizdarm-Probanden in der Diätgruppe erreichten eine adäquate Verbesserung ihrer Beschwerden (mindestens -50Pkt. auf dem Schweregrad-Score [IBS-SSS]), aber nur 62% der OB-Anwender (Carbone und Kollegen,2022). Schließlich erzielten jene Reizdarm-Geplagten, welche die diätetischen Empfehlungen befolgten, stärkere lindernde Effekte als ihre medikamentös-versorgten Leidensgenossen (-100 vs. -75 auf dem IBS-SSS).
Lassen Sie sich diese Ergebnisse noch einmal auf der Zunge zergehen:
- Die Ernährungstherapie wurde deutlich besser toleriert (kaum Abbrüche).
- Die Ernährungstherapie half signifikant mehr RDS-Patienten.
- Die Ernährungsumstellung führte zur stärkeren Linderung der Symptome.
- Die positiven Effekte der Ernährungsumstellung waren langfristig.
Die belgischen Forscher schlussfolgern konsequent in ihrer Konklusio:
Eine FODMAP-reduzierende Diät muss als First-Line-Treatment beim Reizdarmsyndrom in Erwägung gezogen werden.
Ausnahme oder Regel?
Nun könnten Sie mir natürlich entgegnen, dass es sich bei der Low-FODMAP-Diät eben um eine besonders effektive Therapie zur Linderung Ihrer Reizdarm-Beschwerden handelt, die vorgestellte Untersuchung aber keine Rückschlüsse auf die Überlegenheit natürlicher Verfahren zulässt.
Mir liegt besonders am Herzen, dass Sie verstehen, dass ich diese Studie nur deshalb zur Illustration herangezogen habe, da sie einerseits brandaktuell ist und andererseits eine klar formulierte Fragestellung nach der empfehlenswertesten Intervention eindrucksvoll beantwortet. Die hier vorgestellte belgische Studie ist allerdings nur ein Puzzlestück in einem Meer von Evidenz, welche den gleichen Schluss nahelegt.
In diesem Blogartikel geht es mir darum, Sie von meiner rational begründeten Präferenz für natürliche Therapieverfahren beim Reizdarmsyndrom zu überzeugen. Ohne den Inhalt dieses Artikels künstlich durch unzählige Referenzen aufblähen zu wollen, möchte ich dennoch wenigstens zwei oder drei weitere dieser Untersuchungen stichpunktartig anführen, um das bisher Geschriebene zu untermauern.
- In einer Studie an heranwachsenden Reizdarm-Betroffenen erzielten diese mit einer hypnotherapeutischen Intervention deutlich größere Verbesserungen bei der Häufigkeit und Intensität des Bauchschmerzes als jene, welche mit einer medikamentösen Basistherapie versorgt worden waren (Vlieger und Kollegen,2007). Selbst noch nach fünf Jahren befanden sich sage und schreibe 68% der Hypnose-Gruppe in Remission, waren also beschwerdefrei (Vlieger und Kollegen,2012). Im pharmakologischen Arm der Studie erreichte dieses Ergebnis nur jeder fünfte Proband.
- Eine weitere Untersuchung verglich die Auswirkungen eines spezifischen, auf den Darm ausgerichteten, Yoga-Programms mit jenen einer medikamentösen Therapie bei Probanden mit einem Reizdarm vom Durchfalltyp. Die pharmakologische Therapie bestand in diesem Fall in der Gabe des hochpotenten Antidurchfall-Wirkstoffes Loperamid (2 bis 6mg/Tag), der gern und häufig beim Reizdarm eingesetzt wird. Nach acht Wochen mit täglichem Üben der Asanas (Yoga-Stellungen) hatten sich sowohl die Darmsymptome als auch mit diesen assoziierte Angstbeschwerden signifikant gebessert. Dabei überstiegen die positiven Effekte der Yoga-Intervention jene der pharmakologischen (Taneja und Kollegen,2004). Zusätzlich wirkte sich Yoga günstig auf die parasympathische Aktivität des Vegetativen Nervensystems und damit die Stressreaktivität der Patienten aus.
- Zum Abschluss dieser kleinen Auswahl präsentiere ich Ihnen vielleicht noch ein wissenschaftliches Experiment mit etwas anderem Charakter. Ihr Reizdarmsyndrom ist, wie Sie sicher an sich selbst feststellen können, keinesfalls nur durch Verdauungsbeschwerden geprägt. Auch viele extraintestinale Symptome gehören zum Bild der Erkrankung. Zu den prominentesten und häufigsten gehören Erschöpfung, Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen. In einer Studie an 243 Reizdarm-Probanden untersuchten amerikanische Wissenschaftler die Effekte von ganzheitlichen Lebensstilinterventionen auf diese systemischen Beschwerden. Während die Hälfte der Reizdarm-Patienten hinsichtlich Ernährung, Schlafhygiene, Bewegung und Entspannung gecoacht wurde, behielt die Kontrollgruppe ihre medikamentöse Versorgung vom Gastroenterologen oder Hausarzt bei. Nach einem halben Jahr konnten ausschließlich bei jenen Probanden, die ihren Lebensstil modifiziert hatten, signifikante Verbesserungen der Erschöpfung bzw. Müdigkeit, der Schlafstörungen, sowie der Kopf-, Gelenk- und Rückenschmerzen dokumentiert werden (Kamp und Kollegen,2019).
Und so könnte ich noch sehr lange weitermachen. Belassen wir es aber dabei.
Friede, Freude, FODMAP-armer Eierkuchen?
Nach der Lektüre dieses Artikels könnten Sie nun versucht sein, zu glauben, alles was Sie zur Linderung Ihrer Beschwerden benötigten, sei eine moderate FODMAP-Reduktion. Schließlich ließ bereits eine moderate Anpassung der Ernährung einen Großteil der Patienten von einer moderaten Ausprägung der Erkrankung in eine milde Kategorie wechseln, nicht wahr? Doch nicht so voreilig!
Warum die klassische Low-FODMAP-Diät zwar Ihre RDS-Symptome lindern kann, aber keine nachhaltige Lösung für die Genesung von Ihrer Erkrankung ist, werde ich Ihnen im nächsten Blogbeitrag belegen. In diesem widmen wir uns der bedeutenden Rolle der Entzündungen beim Reizdarmsyndrom und welchen Einfluss die Low-FODMAP-Diät auf diese nehmen kann.
Ich freue mich, wenn Sie wieder reinschauen!
Ihr Thomas Struppe
Abbildungsverzeichnis
Abb1
Kaplan GG, Windsor JW. The four epidemiological stages in the global evolution of inflammatory bowel disease. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2021;18(1):56-66. doi:10.1038/s41575-020-00360-x
Abb2
Clavé P, Tack J. Efficacy of otilonium bromide in irritable bowel syndrome: a pooled analysis. Therap Adv Gastroenterol. 2017;10(3):311-322. doi:10.1177/1756283X16681708
Abb3